Die christliche Religion in unserer heutigen Zeit
Weltweit gehören in etwa 2,2 Milliarden Menschen dem Christentum an. Damit ist diese Religion die am weit verbreitetste Religion. Danach folgen der Islam mit rund 1,5 Milliarden und der Hinduismus mit etwa 900 Millionen Anhängern.
Die meisten Christen auf der Welt leben in den USA (ca. 250 Millionen), danach folgt Brasilien (ca. 180 Millionen).
Das Christentum unterscheidet sich in verschiedenen Konfessionen (Untergruppen) dieser Religion. Den römisch-katholischen und den evangelischen Christen. Zunächst einmal gab es nur die Katholiken, später kamen dann auch die evangelischen Christen (auch Protestanten genannt) dazu.
Es gibt noch einige weitere Konfessionen im Christentum. Dazu zählen unter anderem die orthodoxen Christen, die Baptist-Gemeinde, die Kopten und die Freikirchen.
In jeder dieser Konfessionen gibt es kleine Abweichungen was den Glauben und die Regeln betrifft, allerdings gibt es nur einen einzigen Gott. Jener tritt im Christentum im Vergleich zu anderen Religionen in drei verschiedenen Formen auf: Vater, Sohn und der heilige Geist. Jener tritt in Form von Jesus (Unterscheidung zwischen dem Sohn Gottes; Messias und der irdischen Figur von Christus) auf, welcher durch den heiligen Geist vor 2018 Jahren auf die Welt gebracht wurde, um das Christentum zu verkünden und die Menschen von ihren Sünden zu befreien.
Hier wollen wir uns spezifisch auf die katholischen und die evangelischen Christen konzentrieren.
Katholisch oder evangelisch. Was sind die wesentlichen Unterschied?
Die evangelische Kirche hat einen goldenen Hahn als Symbol, wohingegen die katholische ein goldenes Kreuz besitzt. Meistens sind die katholischen Kirchen geprägt von großen Barock Figuren, Symbolen, Wand- und Deckenmalereien, gigantischen Orgeln und Emporen, auf welchen beispielsweise die Kirchenchöre singen oder Predigten und Messen vom Pfarrer vorgetragen werden. Außerdem bieten katholische Kirchen Kniebänke fürs gemeinsame Gebet, welche in evangelischen Kirchen nicht vorhanden sind.
Evangelische Kirchen sind meist eher bescheidener ausgestattet.
Der Stellenwert von Maria, der Mutter Jesu‘ nimmt bei Katholiken und Protestanten einen Unterschied ein. Die Katholiken verehren sie gleichermaßen als die heilige Mutter Gottes, während sie in der evangelischen Gemeinde jene Beachtung größtenteils nicht bekommt. Jene konzentrieren sich hauptsächlich auf Gott allein und nicht dessen Mutter.
Während bei den Katholiken der Papst als heiliger Stellvertreter Gottes auf Erden angesehen wird, findet er bei den Evangelischen keinerlei Bedeutung. Sie akzeptieren den Papst in der Gemeinschaft, jene sollte ihrer Meinung nach aber nicht über ihnen als sogenannter Stellvertreter Gottes stehen.
Was die Glaubensquelle betrifft, so gibt es bei den Katholiken 2 Säulen des Glaubens.
Die heiligen Schriften und deren Überlieferung. Die einzige Quelle der Protestanten ist die heilige Schrift allein.
Was die Sakramente angeht, bestehen hier für die katholische Gemeinschaft davon 7 (Taufe, Firmung, Eucharistie (Abendmahl), Buße, Eheschließung, Weihessakrament und Krankensalbung). Protestanten umfassen nur 2 (Abendmahl und Taufe)
Evangelische Priester dürfen heiraten, katholischen Pfarrern dagegen ist die Ehe verweigert. Sie sind verpflichtet im Zölibat zu leben.
Katholiken beichten ihre Sünden im sogenannten „Beichtstuhl“ und werden durch einen Priester im Namen Jesu davon befreit. Protestanten beichten nicht. Sie werden beim Abendmahl von ihnen freigesprochen, wie einst die Jünger durch Jesus.
Gemeinsamkeiten:
– Der Glaube an den Vater, den Sohn und den heiligen Geist (Gott)
– Die Bibel gilt für beide Konfessionen als das Wort Gottes
– Das Abendmahl wird gefeiert
– Der Glaube daran, dass Christus gegenwärtig ist
– Viele gemeinsame Kirchenlieder
– Die Taufe verbindet mit der Kirche und allen anderen Christen verschiedener Konfessionen (Orthodoxen, Baptisten u.s.w)
– Sonntag ist Gottesdienst
Die Taufe – das erste Aufnahmeritual
Jesus Christus empfing vor knapp 2000 Jahren seine Taufe im Fluss Jordan durch Johannes den Täufer. So umschreibt es das neue Testament.
Noch heute wird diesem Beispiel gefolgt, indem neu geborene Kinder in Verbindung mit ihrer Namensgebung dieses erste heilige Sakrament empfangen.
In Begleitung seiner Eltern und seinen Taufpaten (meist Onkel oder Tante, aber auch sonstige nahe stehende Menschen, die nicht unbedingt verwandt sein müssen) wird das Kind im Taufkleidchen dem Pfarrer vorgeführt, welcher es im Namen des „Vaters“ und des „Sohnes“ und des „heiligen Geistes“ mit geweihten Wasser segnet und es damit in die christliche Gemeinschaft erstmalig integriert. Das Köpfchen des Kindes wird mit dem Weihwasser in der Regel meist dreimal sanft besprenkelt, gelegentlich auch direkt übergossen. Das ist von Pfarrer zu Pfarrer verschieden.
Es erhält außerdem meistens eine symbolische Salbung oder Ölung.
Das geweihte Wasser hat jene Bedeutungen, dass es einerseits das Kind rein wäscht, um ohne Erbsünde ins Leben zu starten. Zugleich steht es ab jetzt in Unmittelbarer Nähe zu Gott. Es handelt sich meist um normales geweihtes Wasser durch einen Geistlichen. Gelegentlich pilgern Pfarrer und Priester auch direkt zum Fluss Jordan in Israel, um direktes Wasser aus dem Jordan zu entnehmen, da auch Jesus mit diesem Wasser seine Taufe erhielt.
Das Taufkleid stellt symbolisch die „umhüllte“ Wärme und Sicherheit durch Gott dar. Ein weiterer Bestandteil ist die Taufkerze, welche das Licht (Gott bzw. Jesus) symbolisiert.
Gesellschaftlich ist in der Regel die ganze Familie anwesend und feiert jenes erste christliche Ritual nicht nur kirchlich, sondern meist auch noch später im privaten Kreise. Oftmals in einem Restaurant oder bei einem großen Essen im Kreise der Engsten. Wie auch später bei der Kommunion, der Konfirmation und der Firmung. Das Kind (in diesem Falle auch die Eltern) erhalten Geschenke, Glückwünsche und große Anteilnahme.
Paten sind dafür vorgesehen, dass sie im Falle des vorzeitigen Ablebens der Eltern für das Kind Sorge tragen sollen. Das kann sowohl rechtlich, als auch mündlich erfolgen.
Nicht jedes christliche Kind erhält die sofortige Taufe im ersten oder zweiten Lebensjahr. Einige Eltern warten bewusst auf einen späteren Zeitpunkt, an welchem das Kind selbst entscheiden kann, ob es auf diesem Wege zum Christentum dazugehören möchte. Die spätere Taufe, also die selbstbestimmte wird offiziell als „Gläubigentaufe“ bezeichnet.
Kommunion und Konfirmation
Katholische Kinder haben zwischen dem 8 und 9 Lebensjahr ihre heilige Kommunion, evangelische Kinder meistens im 14 Lebensjahr ihre Konfirmation. Allerdings werden jene teilweise schon einige Jahre vorher darauf bereit gemacht.
Beides sind Initiationsriten mit dementsprechender Vorbereitungen, um in den heiligen Kreis der Sakramente und die christliche Gemeinschaft aufgenommen zu werden.
Beide Feiern finden in der Osterzeit zwischen den beiden Monaten März und Mai, am sogenannten „Weißen Sonntag“ statt. Um an beiden Initiationsriten teilnehmen zu können, muss zuvor die heilige Taufe erfolgt sein, welche in der Regel schon im ersten oder zweiten Lebensjahr erfolgt. Jene ist der erste Schritt zur Aufnahme in die christliche Gemeinschaft, Konfirmation bzw. Kommunion ist das zweite „Aufnahmeritual“. Zuvor verläuft parallel zur Schule ein vorbereitender Religionsunterricht, welcher die Kinder über deren Bedeutung aufklären soll.
Das zweite, christliche Sakrament nach der Taufe ist bei den Katholiken die Kommunion. Bei den Protestanten ist die Konfirmation das Einführungsfest in die christliche Erwachsenenwelt, welches aber meist erst im 14 Lebensjahr vollzogen wird und somit die Firmung mit einschließt. Bei einem 14 jährigen Kind so sagt die Kirche, kann davon ausgegangen werden, dass es für sich persönlich bereits weiß, ob es das letzte Sakrament und Aufnahmeritual empfangen möchte und somit nun vollständig in die christliche Gemeinschaft aufgenommen wird.
Die Kommunion ist begleitet durch vorhergehenden Unterricht bezüglich der Thematik, welcher oftmals noch durch eine geistliche Person unterstützt wird. Geschichten aus der Bibel (altes sowie neues Testament) werden erzählt, analysiert und ihre Bedeutungen erklärt. Verschiedene Themen werden wiederholt ( unter anderem Nächstenliebe, Vergebung, Sünden, die Wichtigkeit der zehn Gebote, Verhaltensweisen während der Kommunion in der Kirche etc.)
Am Tag der Kommunion kommt das Kind mit seinen Eltern, meist mit der ganzen Familie zur Kirche und durchlebt gemeinsam mit gleichaltrigen Kindern (Schulkameraden, Freunden u.s.w.) das zweite Sakrament der katholischen Kirche. Ob das Kind eine heilige Kutte trägt, ein traditionelles Kommunionskleid oder einen Anzug ist wiederum unterschiedlich. Teilweise haben hier die Eltern und Paten noch ein großes Mitspracherecht.
Die Zeremonie der „heiligen Messe“ kommt einem Gottesdienst sehr ähnlich. Allerdings stehen hier die Kinder im Vordergrund, singen und tragen vor, was ansonsten eher der Pfarrer alleine tut. Die Kinder empfangen den „Leib Christi“, in dem sie eine Hostie erhalten und jene essen. Jenes steht symbolisch für Brot, also den Leibe Christi. Zurückzuführen ist dies auf das letzte Abendmahl, als Jesus das Brot brach, unter seinen Jüngern verteilte und es als seinen Leib bezeichnete.
Es wird gemeinsam gebetet (z.B. Vaterunser), gesungen und der Pfarrer hält seine Predigten. Nachdem die Kinder ihre Kommunion empfangen haben, dürfen auch andere Mitglieder der Gemeinde nach vorne treten.
Begleitet wird die Kommunion durch die Kommunionskerze, welche wie die Taufkerze für das Licht und die Wärme Gottes steht. Jene gibt es zu kaufen, oftmals werden sie aber auch im Vorbereitungsunterricht von den Kindern selbst mit heiligen Symbolen (Kreuz, Taube… etc.) verziert.
Im Anschluss erfolgt üblicherweise eine große Feier im Kreise der Familie und das Kind erhält Geschenke. Meistens neben den „normalen“ Geschenken und Geld auch einige christliche Gegenstände zum Beispiel das Gotteslob, ein kleines weißes Buch mit einem goldenen Kreuz.
Die evangelische Konfirmation läuft in einigen Punkten parallel ab. Der wesentliche Unterschied ist, dass jene ihr zweites Aufnahmeritual inklusive der Firmung verbinden. Sie haben im Grunde also nur zwei hauptsächliche Stationen in ihrer Jugend zu durchlaufen, während es bei den Katholiken 3 sind (Taufe, Kommunion und Firmung).
Bei der Firmung, welche die Konfirmation mit einschließt, sagt der protestantische Christ eindeutig „JA“ bezüglich seiner Zugehörigkeit zur heiligen christlichen Kirche.
Offiziell gelten die Evangelischen jetzt in den Augen der Kirche als „erwachsen“ und vollständigen Christen aus freien Stücken. Ab 15 Jahren beginnt die Religionsmündigkeit. Sprich, man kann ab jetzt aus freien Stücken wählen, ob man an der Konfirmation bzw. Firmung teilnehmen möchte, sollten die Eltern eine andere Meinung vertreten.
Bevor der eigentlichen Zeremonie durchlaufen auch die Protestanten eine Einführungsphase inklusive Unterricht verschiedener christlicher Aspekte, welche sich im Gegensatz zu den Katholiken jedoch über mehrere Jahre ziehen kann, da evangelische Kinder in der Regel keine Kommunion im 8 oder 9 Lebensjahr empfangen.
Genau wie die Kommunion der Katholiken umfasst die Konfirmation einen feierlichen Gottesdienst in der Kirche, Geschenke und üblicherweise ein Fest im Kreise der Familie.
Firmung
Bei den Katholiken erfolgt die Firmung zwischen dem 14 und dem 16 Lebensjahr. Die letzte große kirchliche Zeremonie und die finale Bestätigung, dass man zur christlichen Kirche dazugehören möchte, gefolgt von erneuter Familienfeier mit Geschenken im Anschluss. Laut der Kirche sind nun auch die katholischen Kinder endgültig erwachsen und selbstbestimmt bezüglich ihrer Religion. Hinzu kommt eine Salbung mit Öl und Balsam durch einen Bischof, welches die persönliche Reife und Stärke symbolisiert. Paten sind in der Regel ebenfalls wieder an der Seite der Jugendlichen.
Wichtige „Stationen“ des christlichen Lebens
– Taufe (erstes heiliges Sakrament)
– Kommunion/Konfirmation (zweites heiliges Sakrament bzw. Aufnahme in die christliche Welt der Erwachsenen)
– Firmung (Bei den Katholiken die dritte und finale Empfängnis des Sakramentes, um sich endgültig und aus vollständig freien Willen der christlichen Gemeinde anzuschließen. Bei den Protestanten steht sie in direkter Verbindung mit der Konfirmation und verläuft zeitgleich, da jene im 9 Lebensjahr keine separate Kommunion feiern)
– Hochzeit (heilige Bindung zwischen zwei Menschen mit der Intension, dass jene bis hin zum Tode gemeinsam füreinander da sind und sich ewige Treue schwören)
Wie stark und wie gläubig sich jeder im einzelnen an die christlichen Vorgaben hält, variiert von Christ zu Christ. Einige sind strenggläubiger, viele sehen die Gebote der Kirche dagegen lockerer und setzen einiges daran, auch unabhängig diverser Gebote ein guter Mensch durch Nächstenliebe zu sein.
Allerdings gibt es auch sehr viele Menschen, die zwar auf dem Papier Christen sind, sich allerdings im Alltag an wenige oder auch gar keine Vorgaben halten.
Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Denn auch das ist ein sehr wichtiger Bestandteil im Leben eines jeden Christen: Der freie Wille und die eigene Meinung!