Was meint das Wort Taufe und warum feiert man dieses Fest?
Es ist das offizielle Fest der (katholischen) Kirche, die das von Gott gegebene junge Geschöpf in die Gemeinschaft der Heiligen Kirche aufnimmt. Es ist das erste Sakrament von 7 Mysterien, das im Laufe des irdischen Lebens eines christlichen Menschen empfangen wird.
Diese christliche Handlung soll die erste Verbundenheit zu Gott sichtbar machen. Durch dieses Ritual wird erkennbar, dass „Jesus, unser Gott“ nicht gestorben ist, sondern durch alles, was wir tun, repräsentiert wird. Nur so lebt er weiter.
Der biblische Hintergrund
Der Aufruf zur Taufe geht der Bibel nach auf die direkte Aufforderung durch Jesus Christus zurück. So steht bei Matthäus 28:18-20:
„Und Jesus trat herzu und sprach zu ihnen: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. 19 Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes 20 und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“
Jesus selbst bezeugte mit seiner eigenen Taufe durch Johannes dem Täufer die Zugehörigkeit zur Menschheit. Ihre Sünden sollen getilgt werden und obwohl Jesus selbst frei von Sünde war geht er mit seiner eigenen Taufe einen weiteren Schritt auf dem Weg Richtung Erlösung am Kreuz.
Auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes
Getauft wird auf den Namen des dreieinigen Gottes. Damit wird die Zugehörigkeit zur christlichen Gemeinschaft besiegelt. In diesem Zusammenhang wird auch der Name des Täuflings verkündet. In unserer modernen Zeit hat das natürlich nichts mehr mit einer juristischen Namensgebung zu tun. Dennoch symbolisiert die Nennung des Namens weiterhin den Übergang zur Gemeinschaft.
Wie bereitet man sich nun auf das erste Sakrament vor?
Um das Sakrament empfangen zu können, wird ein Taufgespräch mit dem meist örtlichen Pfarrer abgehalten und die Zeremonie nach den strengen Regeln der Liturgie durchbesprochen.
Die zusätzlichen Wünsche der Jungfamilie und Eltern sollten bei diesem Gespräch bereits kundgetan werden. Damit wird die Musik, die Dekoration, Platzwahl bzw. ungefähre Anzahl der Gäste gemeint. Dies ist vor allem wichtig, wenn es sich nicht um eine gewöhnliche sondern um eine Sammeltaufe handelt.
Welche Arten von Zeremonie gibt es?
Früher waren Sammeltaufen gang und gäbe, in der gleich ca. 10 Babys zeitgleich in die christliche Gemeinschaft aufgenommen wurden. Die Vielzahl der Menschen in der Kirche und die aus der gewohnten Umgebung entrissenen Babys waren nicht lange still. Um dem Trubel ein Ende zu bereiten, suchten viele Menschen eine andere Möglichkeit, ihr Baby im stillen Rahmen taufen zu lassen. So bürgerten sich die familiären Feste ein. Hier besteht natürlich auch die Möglichkeit der individuellen Dekoration bzw. der festlichen Kleidung. Je nach Wunsch der Eltern des Täuflings.
In Zeiten immer weniger werdender priesterlicher Anwärter wird es zunehmend schwieriger, familiäre Feste in der kirchlichen Gemeinde zu veranstalten. Daher möge um Nachsicht gebeten werden, und das traditionelle Fest auch in einem größeren Fest gefeiert werden.
Das Wasser als unabdingbares Utensil
Zu Anfang wurde der Täufling vollständig untergetaucht. Relativ schnell wurde das Ritual aber hin zu einem dreimaligen Begießen des Kopfes abgeändert. Das Wasser wird dabei in einem Taufbecken oder auch Taufstein aufbewahrt. Hier kommt es eher auf die individuelle Tradition des Taufortes an, denn der ursprünglichen Bedeutung. Das Wasser muss lediglich fließen und mit dem Taufwort zusammen an den Tauf- und Missionsbefehl Jesus erinnern.
Das Sakrament der Taufe
Der Begriff des Sakraments unterscheidet sich je nach Kirche und Auslegung. Es würde daher zu weit führen, diesen Begriff an dieser Stelle erschöpfend zu behandeln. Grundsätzlich kann man aber sagen, dass eine von Jesus eingeführte Handlung ist, mit der Anweisung diese weiter zu führen. Dies zu befolgen und sein Leben daran auszurichten beinhaltet das göttliche Versprechen. Neben der Taufe ist das Abendmahl ebenfalls ein Sakrament.
Martin Luther und die Taufe
Wie viel die Taufe einem bedeuten kann und wie sehr sie Halt im Leben geben kann, zeigt das Beispiel Martin Luther. Luther hat gezweifelt und gehadert. Er musste sich entscheiden, wie er mit der Institution Kirche umgehen wollte. Aber egal wie weit er auch mit Problemen zu kämpfen hatte. Er fand immer Trost in der Gewissheit „Ich bin getauft“.
Ist man nach der Taufe automatisch in der Kirche?
Folgt man 1. Korinther 12:13 ist die Antwort ja. Man ist Teil der Gemeinde, mit ihr verbunden. Das bedeutet mit allen Rechten und Pflichten. Jedes Gemeindemitglied ist unterschiedlich. Die Taufe ist das vereinende Element.