Die Kirche, die Gemeinde und ihre Bräuche sind und waren immer auch ein Zeichen Ihrer Zeit. So verwundert es nicht, dass auch die Taufrituale früher deutlich von unseren heutigen Gepflogenheiten abweichen konnten.
Ein schönes Beispiel ist die Taufe mit Bier. Nein, kein Scherz. Im 13. Jahrhundert sah sich Pabst Gregor IX sogar genötigt per Dekret dagegen vorzugehen und Taufen mit Bier als ungültig zu erklären.
Aber wer kam auf die Idee Bier statt Wasser für die Taufe zu nutzen. Die Norweger waren es angeblich. Aufgrund einer starken Wasserknappheit, gab es wohl Gemeinden in Norwegen, die beim Sakrament statt Wasser halt Bier verwendete. Das schmeckte der Kirche leider nicht und so kam es zu dem Verbot. Ob es noch andere Gemeinden gab, die vom Wasser zugunsten von anderen Getränken abwichen ist unklar aber denkabar.
Maßgebend für diese harte Entscheidung war die Lehre Jesu im 3. Kapitel des Johannesevangeliums, wo geschrieben steht, dass aus Wasser und dem heiligen Geist neu getauft wird. Viele auch moderne Theologen teilen diese Lesart.
Bedenkt man die lange Tradition des Bierbrauens in vielen Klöstern, eigentlich schade. Da hätte man zwei Fliegen direkt mit einer Klappe schlagen können. Und man hätte direkt auch eine Idee für ein Taufgeschenk. Zumindest für die Taufpaten.